Beim zweiten Lauf zum DMV BMW 318ti Cup in Zolder feierte Sebastian Vollak (Morts Racing Team) einen umkämpften Doppelsieg. Leon Hoffmann (Hampl Motors Rennsport) war in beiden Rennen nahe dran. Der dritte Platz ging jeweils einmal an Marc David Müller (MDM Racing) und Tatu Siipola (Morts Racing Team).
An Sebastian Vollak führte auch in Zolder kein Weg vorbei. Der Rekordchampion untermauerte mit einem Doppelsieg seine Titelambitionen. Eng war es im ersten Rennen, wo dem Zweitplatzierten Leon Hoffmann nur 0,844 Sekunden auf Vollak fehlten. Das sah auch der Sieger so: „Es war ein knappes Rennen. Der Start war schon haarig gewesen. Aber es ist alles gut gegangen und ich konnte die Führung übernehmen. Marc David war immer dicht hinter mir. Timo Glock konnte auch gut mithalten. Gegen Rennende kam noch Leon Hoffmann dazu. Dann war es ein Vierergrüppchen. Am Ende hat es für mich knapp gereicht.“ Etwas größer der Abstand nach dem zweiten Durchgang, wo Vollak mit 3,317 Sekunden erneut vor Hoffmann das schwarz-weiß karierte Tuch sah. Den Grundstock legte Vollak mit einer überragenden Startrunde. „Die Strafsekunden für das zweite Rennen waren eine Herausforderung. Aber ich hatte einen super Start und war nach der ersten Kurve schon auf Platz fünf, nach zwei Runden schon vorne. Dann gabs nur noch Attacke. Die Boxenstopps und Full Course Yellow Phasen haben wir richtig gut erwischt. Es hat alles gut geklappt und das Auto lief top“, so Vollak.
Hoffmann macht es spannend
Dass es im ersten Rennen so knapp zwischen Vollak und Hoffmann werden würde, war zu Beginn nicht abzusehen. Ein anderer Youngster hatte mit Startplatz zwei auf sich aufmerksam gemacht. Doch Henrik Seibel (asbest Racing) rodelte gleich auf den ersten Metern nach der Startfreigabe durchs Kiesbett, was im engen Feld einige Plätze kostete. Hinter Vollak reihten sich Marc David Müller, Timo Glock (Cuntz Motorsport), Christian Ladurner (Greenlion Motorsport) und Mika König (MK Motorsport) ein. Nach einem verwachsten Quali und Startplatz elf folgte Hoffmann auf der sechsten Position. Zur Rennhalbzeit hatte sich der talentierte Youngster den dritten Platz hinter Müller erkämpft, der lange an dem Heck von Vollak geklebt hatte. Rund 16 Minuten vor Rennende setzte sich Hoffmann neben Müller und ging vorbei. Während Müller im Überrundungsverkehr abreißen lassen musste, schloss Hoffmann zu Vollak auf. „Ich hatte zu Beginn einen Fight mit Timo Glock über mehrere Runden, kam aber nicht vorbei. Ich war froh, als er in die Box fuhr. Danach konnte ich frei fahren. Da fuhr ich auch Top Zeiten, konnte auch Marc David Müller überholen. In den letzten zwei Runden habe ich alles gegeben, fuhr auch die schnellste Runde und habe Sebastian Vollak fast noch bekommen“, sagte Hoffmann zu seiner starken Leistung.
Bis auf die Anfangsphase gestaltete sich das zweite Rennen für Hoffmann weniger actionreich. Nach vier Runden lag er hinter dem glänzend gestarteten Vollak auf Platz zwei. Als einziger Pilot im Feld konnte Hoffmann ein ähnliches Tempo wie der Spitzenreiter gehen. „Durch das Chaos beim Start bin ich etwas nach hinten gefallen und musste das alles wieder aufholen. Ich musste dadurch richtig pushen, um aufzuholen. Da hatte ich Probleme mit überhitzten Reifen und musste das wieder irgendwie ausgleichen. Ich kam dann doch wieder näher, aber leider wurde das Rennen zu früh beendet. Da wäre ich gerne noch weiter gefahren“, befand Hoffmann. Zum Abbruch führte ein Unfall rund sieben Minuten vor dem eigentlichen Rennende.
Podium für Müller und Siipola
Für Marc David Müller reichte es im ersten Heat noch zu einem souveränen dritten Gesamtrang. Mika König und Peter Elkmann hatten auf den weiteren Plätzen einen gebührenden Abstand auf den Drittplatzierten. „Ich bin sehr zufrieden. Ich hatte einen mega Start und bin in der ersten Runde gleich auf Platz zwei vor. Ein bisschen eng war es mit Basti in der Schikane. Timo Glock drückte von hinten. Ich konnte mich mit Sebastian etwas absetzen. Wir waren über das ganze Rennen über eng zusammen. Einmal habe ich versucht anzugreifen. Das hat Sebastian aber gut abgewehrt. Beim Überrunden habe ich etwas Zeit verloren und hatte einen kleinen Fehler drin, weshalb Leon auch an mir noch vorbeikam“, schilderte Müller sein Rennen.
Nach dem Aus von Müller im zweiten Heat durfte Tatu Siipola über eine erneute Podiumsplatzierung jubeln. Der schnelle Finne leistete nach dem wenig zufriedenstellenden ersten Rennen Wiedergutmachung. Von der 19. Position aus kämpfte sich Siipola durch das enge Feld Runde um Runde nach vorne. Nach einem späten Stopp reihte sich Siipola in der 20. Runde hinter Hoffmann auf Platz drei ein, den er trotz starker Konkurrenz im Genick sicher ins Ziel brachte. „Ich musste aufgrund des ersten Rennens von Platz 19 aus starten. Am Start verlor ich zunächst noch ein paar Plätze, weil ich zu spät reagierte. Ich konnte mich aber danach über zehn Plätze weiter nach vorne arbeiten. Danach pushte ich so gut es ging, nutzte die Full Course Yellow Phasen besser und konnte dadurch meine Position bis auf Platz drei verbessern“, so Siipola. Der Finne ließ damit zwei Vollblutprofis hinter sich. Timo Glock und Timo Scheider teilten sich den 318ti von Cuntz Motorsport. Die beiden Profis kämpften um jeden Zentimeter, was auch dem Einsatzfahrzeug anzusehen war. Auf den letzten Metern schnappten sich die beiden noch Mika König und Stefan Hahne (Cerny Motorsport).
Stefan Hahne mit Doppelsieg in der Gentlemen Wertung
Von zwei Profis gejagt zu werden, hat man auch nicht alle Tage. So konnte es Stefan Hahne durchaus verschmerzen, dass ein ehemaliger Formel 1 Pilot bzw. ein zweimaliger DTM Champion ihn noch im zweiten Rennen überholten. Nach Platz acht am Vortag hieß es für Hahne nun Platz sechs. Kurz vor Ende hatte sich auch noch Mika König vorbeigeschoben. „Ich konnte im zweiten Rennen vom dritten Platz aus starten. Mein Start war auch gut. Das ist eigentlich auch eine Stärke von mir. Ich habe alles gegeben den Platz zu halten. Es sind dann aber einige durchgerutscht. In der letzten Schikane vor Start und Ziel wurde ich unglücklicherweise noch einmal gedreht und musste einige Verfolger passieren lassen. Die folgende FCY habe ich taktisch sehr gut genutzt und konnte noch einige Plätze bis auf Position sechs gutmachen. Darüber freue ich mich sehr“, so Hahne. Mit den beiden Top 10 Ergebnissen hatte Hahne zudem die Gentlemen Wertung klar für sich entschieden. Im ersten Rennen belegte hier als guter Gesamtzehnter Jörg Dümmler (Dümmler Motorsport) vor Martin Heidrich (asbest Racing) Platz zwei. In Durchgang zwei war es Martin Heidrich, der auf der zehnten Gesamtposition Rang zwei bei den Gentlemen holte. Dritter wurde Jörg Dümmler. Bei den Junioren war Leon Hoffmann nicht zu schlagen, während dahinter in beiden Rennen Mika König vor Henrik Seibel souverän den zweiten Platz einfuhr.
Im ersten Rennen schaffte zudem Philipp Rönforth (Rönforth Racing) als Gesamtsechster den Sprung in die Top 10. Er ließ Henrik Seibel hinter sich. Als Neunter wurde Fritz Hebig (Elkmann Racing), eigentlich auf der Nordschleife zu Hause, ebenfalls noch unter den besten Zehn gewertet. Das Sonntagsrennen sah wiederum Seibel auf Platz sieben, während mit Leo Weber (Cerny Motorsport) und Schröder/Strauß (ATT Racing) neue Namen den Einzug in die Top 10 schafften.