Leon Hoffmann (Hampl Motors Rennsport) und Sebastian Vollak (Morts Racing Team) holten sich beim Saisonstart des DMV BMW 318ti Cup die Auftaktsiege. Das erste Rennen im 56 Fahrzeuge starken Feld ging nach einer Zeitstrafe für Vollak an Leon Hoffmann, während sich der Rekordchampion mit dem Sieg im zweiten Rennen zurückmeldete.
Kalte Temperaturen, Regenschauer und Windböen – keine einfachen Bedingungen beim Saisonauftakt zum DMV BMW 318ti Cup. Sebastian Vollak schien das alles egal zu sein. Der Rekordchampion beendete das erste Rennen am Samstag auf Platz eins. Eigentlich. Im Nachgang gab es eine 75-Sekunden Strafe wegen Unterschreitung der Rundenzeit bei einer der Full Course Yellow Phasen. Der Sieg war damit dahin. Immerhin reichte es noch zu Rang acht. „Eigentlich war alles es top. Als der Regen kam, fuhr ich allen davon. Ich hatte eine top Pace und hätte das Rennen sicher gewonnen. Leider war in einer Full Course Yellow Phase etwas Chaos. Ich habe das mit der Rundenzeit nicht richtig hinbekommen und eine Strafe kassiert“, meinte Vollak. Profiteur der ganzen Geschichte war Leon Hoffmann. Von Pole aus gestartet verteidigte der Youngster diese gegen die Angriffe von Timo Glock (Cuntz Motorsport) und Teamkollege Manuel Brinkmann (Hampl Motors Rennsport). Im einsetzenden Regen war Vollak dagegen nicht mehr zu halten. Nach acht Runden hatte sich Vollak Platz eins geschnappt. Die zweite Position behauptete Hoffmann dagegen souverän und überquerte 1,688 Sekunden vor Routinier Peter Elkmann (Morts Racing Team) den Zielstrich. Dahinter folgte ex-Formel 1 Pilot Timo Glock, der durch die Zeitstrafe von Vollak als Dritter noch aufs Podium durfte.
Der achte Platz im ersten Rennen brachte Sebastian Vollak für den zweiten Heat am Sonntag in eine durchaus gute Ausgangslage. Dank des Reverse Grid, die ersten Zehn starten beim stehenden Start in umgekehrter Reihenfolge, stand der Titelverteidiger in der zweiten Startreihe. Der spielte seine Routine aus und übernahm noch in der ersten Runde die Spitzenposition. Die gab er das komplette Rennen über nicht mehr aus der Hand. Mit über 16 Sekunden Vorsprung auf Manuel Brinkmann und Tatu Siipola (Morts Racing Team) holte sich Vollak seinen ersten Saisonsieg. „Ich hatte einen guten Start und bin direkt auf Platz zwei gefahren. Danach konnte ich meine Pace gehen und eine kleine Lücke herausfahren. Ich habe mich darauf konzentriert keine Fehler zu machen – keine Track Limits und keine Full Course Yellow Probleme. Ich glaube, heute kann mir keiner was ankreiden“, so Vollak zum zweiten Rennen.
Peter Elkmann mit starker Leistung aufs Podium
Natürlich waren alle Augen auf den prominenten Gaststarter im Feld gerichtet. Wann hat man schon einmal Gelegenheit sich mit einem ehemaligen Formel 1 Fahrer zu messen. Der bekam im ersten Rennen gleich die Leistungsdichte im Cup zu spüren. Manuel Brinkmann zeigte wenig Berührungsängste und attackierte Glock immer wieder. In der siebten Runde ging Brinkmann beim Anbremsen der Spitzkehre vorbei. Als nach rund 25 Minuten der Regen einsetzte, musste Brinkmann den BMW von Glock wieder passieren lassen. Mit den nun schwierigen Verhältnissen kam der Hampl Motors Pilot nicht ganz so zu recht. „Das ist nicht so mein Ding. Das muss ich noch lernen. Am Ende war es Platz zehn.“ Dafür ganz stark bei diesen Verhältnissen unterwegs – Peter Elkmann. Und der kennt das Gefühl gegen Formel 1 Asse zu fahren durchaus. In der Formel 3 Euro Series traf er zu Beginn seiner Karriere unter anderem auf Nico Rosberg und Lewis Hamilton. Das bekam auch Glock zu spüren, der bis zum Pflichtstopp immer wieder von Elkmann unter Druck gesetzt wurde. Durch den Stopp fiel Elkmann zunächst hinter den an diesem Wochenende sehr stark aufgelegten Marco Grimm (Cuntz Motorsport) auf Platz fünf zurück. In Runde 15 ging er an Grimm vorbei und die Jagd auf Glock war eröffnet. In einem sehenswerten Manöver schnappte sich Elkmann vier Umläufe vor Schluss Glock und damit den Platz auf dem Podium. Hinter Glock sahen Grimm, Müller/Garbrecht (Dynotech), Alexander Rambow (Cerny Motorsport) und Mika König (MK Motorsport) das Ziel. Ebenfalls noch in den Top 10 Mario Kuprian (Tschuppi Motorsport) und Manuel Brinkmann.
Youngster Tatu Siipola holt Platz drei
Mit den trockeneren Bedingungen am Sonntag kam Brinkmann weitaus besser zurecht. Nach dem Start reihte dieser sich hinter Vollak ein und brachte diese Position souverän über die 61 Rennminuten. „Ich wusste, dass Sebastian eine Nummer zu groß für mich ist. Ich dachte mir, wenn er angreift, lass ihn fahren und versuche dran zu bleiben. Das hat dann super funktioniert. Wir konnten beide entspannt unser Rennen fahren und haben uns nicht gegenseitig im Weg gestanden. Das war genau richtig. Vielen Dank an das gesamte Team“, beschrieb der Zweitplatzierte seine Strategie. Mit Tatu Siipola kletterte erstmals ein Finne auf das Podium im DMV BMW 318ti Cup. Schon im ersten Rennen zeigte der Youngster Qualitäten, hatte unter anderem aber auch einen Quersteher. Solche kleinen Fehler erlaubte sich Siipola am Sonntag nicht. Von Position zwölf aus arbeitete sich der 16jährige nach vorne. Ab der 18. Runde setzte sich Siipola auf dem dritten Rang fest, den er sich auch von Timo Glock nicht mehr streitig machen ließ. Ein Umstand, welchem dem Nachwuchsfahrer besonders gefiel: „Ich sah Timo Glock hinter mir und begann zu pushen, so schnell ich nur konnte. Und das hat dann auch gut funktioniert. Es war toll mit Timo Glock in einem Rennen zu fahren. Ich erinnerte mich an meine Kindheit, als ich im Videospiel gegen Timo Glock fuhr und jetzt in einem richtigen Rennen. Wahnsinn.“
Dahinter kam es zwischen Timo Glock und Leon Hoffmann zu einem echten Foto-Finish. Nur 0,291 Sekunden trennten die beiden 318er. Umso bemerkenswerter die Leistung von Hoffmann, wenn man die Vorgeschichte bedenkt. Auch in der Anfangsphase duellierten sich Hoffmann und Glock. Als der Rennsieger vom Samstag auf Start und Ziel einlenkte, stand dieser leicht quer und Glock berührte das Heck. Die Folge war ein Dreher. Glück im Unglück für Hoffmann, dass ihn keiner der nachfolgenden Fahrer traf und er unbeschadet weiterfahren konnte. Die weitere Rangfolge lautete Elkmann vor Grimm, König, Müller/Garbrecht und Lennart Wolf (ATT Racing).
Premierensiege bei den Junioren und Gentlemen
Keine Fragen gab es im ersten Rennen bei den Junioren, wo Gesamtsieger Leon Hoffmann auch diese Wertung für sich entschied. Ebenso souverän holte Mika König vor Henrik Seibel (asBest Racing) Rang zwei. Im zweiten Heat landete Tatu Siipola seinen Premierenerfolg bei den Junioren. Leon Hoffmann und Mika König landeten dahinter. Einen Doppelsieger gab es in der Gentlemen-Wertung. Diese ging in beiden Rennen an Martin Gabrecht, der vor allem in der Auto Veredelungs-Szene einen bekannten Namen hat. In Durchgang eins schafften dazu Bernd Jamin (Jamin Motorsport) und Jörg Dümmler (Dümmler Motorsport) den Sprung aufs Podium, während in Rennen zwei Henry Cerny (Cerny Motorsport) und Stefan Hahne (Cerny Motorsport) aufs Treppchen klettern durften.