Mit dem vorletzten Lauf auf dem Nürburgring bog der DMV BMW 318ti Cup auf die Zielgerade im Meisterschaftskampf ein. Die Siege beim Auftritt in der Eifel holten sich Brinkmann/Sternkopf (Hampl Motors Rennsport) und Sebastian Vollak (Morts Racing Team).Manuel Brinkmann war in dieser Saison mehrfach ganz nahe an seinem ersten Gesamtsieg dran. Im Zusammenspiel mit Florian Sternkopf gelang auf dem Nürburgring der erste Sieg, wenn auch über einen kleinen Umweg. Eigentlich war Sebastian Vollak als Sieger abgewinkt worden, doch aufgrund eines Verstoßes gegen das technische Reglement wurde der Titelverteidiger aus der Wertung genommen. „Es war sachlich in Ordnung. Ob es so hätte sein müssen, ist eine andere Frage. Die Strafe ist akzeptiert und wir kämpfen weiter“, erklärte Vollak dazu. Somit konnten Brinkmann und Sternkopf im Nachgang den Pokal für den ersten Platz entgegennehmen. Eine Entscheidung, die Florian Sternkopf lieber auf der Strecke ausgefochten hätte. Zumal Sternkopf gemeinsam mit seinem neuen Teamkollegen ein starkes Rennen fuhr. Von der Pole aus diktierte Sternkopf das Geschehen, ehe Vollak vorbeiging. Teamkollege Manuel Brinkmann vollendete die Vorlage gekonnt. Mit über fünf Sekunden Vorsprung auf Ioannis Smyrlis (Smyrlis Racing) sah das Duo die Zielflagge. „Die Poleposition war für mich ein super Erlebnis, diesmal im neuen Team. Aber dann kam Sebastian Vollak. Ich denke, er hat sich das Auto besser eingeteilt. Ich habe es am Anfang etwas überfahren, um wegzukommen. Am Ende waren die Reifen dann einfach hinüber. Manuel hat aber super verwaltet. Mehr als der zweite Platz war nicht drin. Durch die Disqualifikation, die juristisch gerechtfertigt war, aber sportlich sehr umstritten, sind wir noch auf die Eins gekommen“, so Sternkopf.In Rennen zwei zeigte Sebastian Vollak seine Klasse. Von ganz hinten kämpften sich der Titelverteidiger durch das große Starterfeld nach vorne. Bereits nach neun Runden lag Vollsk in den Top 10. Sechs Umläufe vor Schluss schnappte sich Vollak die bis dato Zweitplatzierten Brügge/Hellberg (KFZ-Brügge Competition). An den Führenden war allerdings kein Herankommen mehr. Julien Rehberg (Hampl Motors Rennsport) hatte sich in der 22. Runde an die Spitze gesetzt und den Vorsprung konstant ausgebaut. Als Vollak immer näher rückte, legte Rehberg noch einmal eine Schippe drauf. Und das musste der Youngster auch. Ein zu kurzer Boxenstopp brachte Rehberg fünf Sekunden ein. Die waren aber gegenüber Vollak nicht mehr wett zu machen, so dass der zweifache Champion den Sieg knapp einfuhr. „Mein Start am Anfang war mega. Ich kam sofort richtig gut weg und habe in der ersten Runde fast 20 Plätze gutgemacht. Julien war auch schnell und in der ersten Runde etwas besser positioniert als ich. Ich wusste, wenn wir weiter so gut durchs Feld kommen, haben wir eine Chance zumindest aufs Podium. Dass es am Ende sogar zu Platz eins gereicht hat, ist nach dem gestrigen Tag natürlich toll“, freute sich Vollak über seinen Erfolg. Zwar verpasste Julien Rehberg den Sieg, bot aber eine starke Performance: „Das Rennen war super. Es ist alles gut gelaufen, ich bin ohne Berührungen durch Feld gekommen. Es hat vor allem super Spaß gemacht das Rennen gegen Sebastian zu fahren. Am Ende fehlten leider die fünf Sekunden, die ich durch den zu kurzen Boxenstopp erhalten habe.“
Podium für Linus Jansen und Brügge/Hellberg
In Assen verpasste Linus Jansen (KTW4Racing) nur ganz knapp das Podium. Auf dem Nürburgring schaffte der KTW4Racing Pilot nun endlich seine erste Platzierung auf dem Treppchen. Schon im Zeittraining hatte sich angedeutet, dass Jansen ein Kandidat fürs Podium ist. Und das zeigte Jansen im Rennen sofort. Gleich in der ersten Runde setzte sich Jansen von der fünften Startposition auf Rang drei fest. Direkt dahinter drückte bereits Ioannis Smyrlis, der in der sechsten Runde vorbeiging. Kurz vor dem Stopp setzte sich Jansen an der vierten Position fest. Nach den Boxenstopps lag Jansen kurzzeitig auf Platz drei, ehe Symrlis erneut vorbeizog. Auf Platz vier ging es 1,4 Sekunden hinter Smyrlis über den Zielstrich. Durch den Wertungsausschluss von Sebastian Vollak wurde es dann doch noch Rang drei.
Marcel Hellberg und Fabian Brügge hatten bisher mit einigen Top 10 Ergebnissen auf sich aufmerksam gemacht. Genau wie Jansen schnupperte das Duo immer mal wieder am Podium. In der Eifel toppten die beiden Piloten von KFZ-Brügge Competition das Resultat noch einmal. Im ersten Rennen landete das Duo auf Rang acht – für das zweite Rennen mit der umgekehrten Startreihenfolge für die ersten Zehn nicht die schlechteste Ausgangslage. In der ersten Runde übernahm Startfahrer Marcel Hellberg von Welf Hermann (KTW4Racing) die Spitze. Von hinten drückte Florian Sternkopf, der sich mit einem beherzten Überholmanöver in der Veedol-Schikane in Führung setzte. An der Spitze baute Sternkopf den Abstand zu Hellberg leicht aus, ehe beide fast zeitgleich zum Pflichthalt kamen. Der knappe Abstand würde Manuel Brinkmann nicht reichen, um vorne zu bleiben. Für den ersten Platz in Rennen eins mussten Sternkopf/Brinkmann 20 Sekunden länger stehen, während Hellberg/Brügge nur sechs Strafsekunden abwarten mussten. Damit war Fabian Brügge für die restliche Zeit der Gejagte. Julien Rehberg und Sebastian Vollak, beide ohne Strafsekunden aus dem ersten Rennen unterwegs, waren nicht zu halten. Platz drei brachte Brügge jedoch souverän vor Maik Kraske (H.A.R.D. Speed Motorsport) über die Zeit. Der landete wie schon im ersten Rennen auf einem guten vierten Gesamtrang. „Ich bin super zufrieden. Wir haben das Maximum herausgeholt. Es war ein hartes Rennen. Im Auto war es sehr warm und dadurch auch sehr anstrengend. Für die Meisterschaft war es perfekt. Alle, die mir wirklich gefährlich werden konnten, sind hinter mir ins Ziel gekommen“, so Maik Kraske nach dem Rennen.
Enge Kämpfe im Feld
Für Schnurbusch/Walter endeten beide Rennen auf dem fünften Platz. Eng war es vor allem im zweiten Rennen, wo das Duo in der 23. Runde an Brinkmann/Sternkopf vorbeiging. Beim Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge trennte die beiden Teams 0,488 Sekunden. Den sechsten Platz im ersten Durchgang holte sich Adrian Rziczny (Morts Racing Team), der sich in einem knappen Finish gegen Urgatz/Cerny(Cerny Motorsport) durchsetzte. Dahinter kamen Brügge/Hellberg und Johannes Ackermann (Ackermann Motorsport) ins Ziel. Am engsten war die Entscheidung um den letzten Platz unter den besten zehn. Mit gerade einmal 0,13 Sekunden setzten sich Hermann/Beckwermert (KTW4Racing) gegenüber Seifert/König (MK Motorsport) durch. In Rennen zwei komplettierten Justin Wichmann(Smyrlis Racing), Seifert/König, Ioannis Smyrlis und Linus Jansen die Top 10.
Linus Jansen krönte sein Wochenende mit dem Sieg in der Junioren Trophy. Im ersten Rennen verwies er Adrian Rziczny und Fabian Brügge auf die weiteren Plätze. In Durchgang zwei war es Julien Rehberg, der vor Fabian Brügge und Justin Wichmann den Junioren-Sieg einfuhr. Die Gentlemen Trophy ging in beiden Rennen an Welf Hermann. Er ließ zweimal Hahne/Waibel (Cerny Motorsport) und Markus Hassa (Malix Motorsport) hinter sich.
Damit ist die Titelentscheidung vor dem Finale auf dem Lausitzring weiterhin offen. Vom 9.-11. September kämpfen gleich mehrere Fahrer um den Meistertitel.
arpRedaktionsbüro Patrick Holzer