Zum dritten Mal holte sich Sebastian Vollak (MORTS Racing Team) den Meistertitel im DMV BMW 318ti Cup. Beim Finale auf dem Lausitzring beendete der neue Titelträger die Saison mit zwei Gesamtsiegen vor Julien Rehberg bzw. Florian Sternkopf (beide Hampl Motors Rennsport).
Sebastian Vollak hatte den Titel im neu geschaffenen Goodyear Sponsors Cup Europe bereits nach dem ersten Rennen in der Tasche. Der nun dreimalige Champion fuhr im ersten Rennen auf dem Lausitzring souverän zum Sieg, während Hauptkontrahent Ioannis Smyrlis (Smyrlis Racing) auf Platz fünf gewertet wurde. Von der Pole aus diktierte Vollak das Geschehen, stoppte in Runde elf und lag in Runde 17 bereits wieder in Front. Dass hinter dem Führenden eng gekämpft wurde, kam Vollak zudem zupass. Mit 13,671 Sekunden Vorsprung feierte Vollak den Sieg. „Ich bin jetzt sehr erleichtert. Das Nürburgring Wochenende hatte uns doch ein wenig zurückgeworfen. Wir mussten jetzt nochmals richtig angasen. Das Auto war perfekt vorbereitet. Jetzt haben wir den ersten Titel im Sack und im zweiten Rennen wollen wir auch den Teamtitel perfekt machen“, so Vollak.
Eine ganz andere Nummer war das zweite Rennen am frühen Samstagabend. Vollak legte erneut stark los, doch Florian Sternkopf blieb diesmal dran. Als einziger. Die beiden lieferten sich ein rundenlanges, enges Duell. Das setzte sich auch nach dem Pflichtstopp fort, bis das Rennen ein frühes Ende fand. Noch vor Ablauf der eigentlich schon verkürzten Rennzeit ging das schwarz-weiß karierte Tuch raus. Das lag daran, dass die Veranstaltung um 19 Uhr enden muss. Ärgerlich für die Teams und vor allem für Florian Sternkopf, der sich die entscheidende Attacke bis zum Schluss aufheben wollte. „Die Freude ist jetzt riesig. Im ersten Rennen konnten wir den Titel für mich sicherstellen. Im zweiten Rennen haben wir jetzt den Teamtitel geholt. Besser kann es gar nicht laufen“, freute sich Vollak über die perfekte Teamleistung.
Packende Kämpfe um das Podium
Es dauerte etwas, bis sich Sebastian Vollak im ersten Rennen gegenüber seinen Kontrahenten etwas Luft verschafft hatte. Hinter dem Führenden folgten dessen Teamkollegen Schnurbusch/Walter, Florian Sternkopf und Julien Rehberg. In Runde sechs musste Sternkopf seinen jungen Teamkollegen passieren lassen, der die vor ihm fahrenden Schnurbusch/Walter immer stärker unter Druck setzte. Kurzzeitig war Rehberg vorbei, doch den MORTS Racing Team Piloten gelang der erfolgreiche Konter. Nach den Pflichtstopps übernahm wieder Florian Sternkopf die zweite Position. Schnurbusch/Walter mussten dagegen ihren Platz an Rehberg abgeben. Der drehte zum Schluss noch einmal auf, schnappte sich Sternkopf und damit den zweiten Gesamtrang. „Am Anfang des Rennens fuhren wir zu viert vorne weg. Da konnten wir einen schönen Abstand nach hinten aufbauen. Nach dem Boxenstopp wurde ich etwas ungeduldig und wollte unbedingt vorbei. Mein Teamkollege Florian hat gemerkt, dass ich schneller bin und mich vorbeigelassen. Mit Walter/Schnurbusch hatte ich einen tollen Zweikampf. Am Ende konnte ich sie überholen. Im Überrundungsverkehr wurden sie etwas aufgehalten, wodurch ich einen Abstand herausfahren konnte. Ich bin sehr zufrieden“, so der schnelle Youngster. Weniger zufrieden zeigte sich dagegen Kevin Walter: „Wir sind auf Position zwei gestartet. Nach dem Boxenstopp und dem Wechsel habe ich leider eine Runde gebraucht, bis ich ins Rennen und Auto reinkam. In dieser Runde ist Florian Sternkopf an mir vorbei. Dadurch wurde ich blockiert, so dass ich erste später Gas geben konnte. Da ist auch Julien mit durchgeschlüpft. Am Ende war es dann Platz vier.“
Im zweiten Rennen, welches im Regen begann, lief es für Schnurbusch/Walter besser. An Vollak und Sternkopf war zwar kein Herankommen, den dritten Platz ließen sich die beiden allerdings nicht nehmen. Bedingt durch die Code 60 Phasen dauerte es einige Runden, ehe Schnurbusch/Walter Positionen gut machen konnten. Ab der fünften Runde lag das Duo an der dritten Stelle. Diese ging nur während des Boxenstopps verloren. Julien Rehberg hatte diesmal auf Platz vier das Nachsehen.
Spannendes Saisonfinale
Rang sechs holten sich im ersten Rennen Urgatz/Cerny (Cerny Motorsport). Von der achten Startposition aus kämpfte sich das Duo bis auf Rang fünf nach vorne. Direkt dahinter lagen Smyrlis, Niklas Kalus (Hampl Motors Rennsport), Carsten Seifert (MK Motorsport), Maik Kraske (H.A.R.D. Speed Motorsport) und Nick Strobel (Ilic Motorsport). Einzig Smyrlis fand einen Weg vorbei, so dass Urgartz/Cerny als starke Gesamtsechste das Ziel sahen. Die Ränge sieben und acht gingen an Niklas Kalus und Nick Strobel, die damit ihr jeweils bestes Saisonresultat einfuhren. Maik Kraske und Justin Wichmann (Smyrlis Racing) komplettierten die Top 10.
Eine klasse Leistung bot Jan Noller (JAS Rennsport) im turbulenten zweiten Rennen. Das Nachwuchstalent ging von Platz elf aus ins Rennen. Als zum zweiten Mal die Code 60 rausgingen, nutzte Noller sofort die Gelegenheit zum Boxenstopp. Das spielte ihm in die Karten. In der Schlussphase schnappte sich Noller noch Justin Wichmann, womit er Platz fünf endgültig in der Tasche hatte. Genau wie Noller hatte auch Mario Kuprian (Tschuppi Motorsport) die Gelegenheit zum frühen Stopp genutzt. Der Österreicher fing ebenfalls noch Wichmann ab und holte als Gesamtsechster sein bestes Cup-Ergebnis. Die Top 10 komplettierten Wichmann, Kraske, Günther/Schneider (East Racing Motorsport) und Jan Zastrau (Bux Motorsport).
Welf Hermann sichert sich Gentlemen-Wertung
Welf Hermann (KTW4Racing) überzeugte beim Finale des DMV BMW 318ti Cups mit zwei Erfolgen in der Gentlemen-Wertung. Damit sicherte sich Hermann den Titel in der erstmals ausgetragenen Sonderwertung. Gemeinsam mit Louis Klinkhammer landete Hermann auf den Plätzen 19 und 16. Damit konnte man zweimal Hahne/Waibel (Cerny Motorsport) und Markus Hassa (Malix Motorsport), wieder gemeinsam mit Sohn Felix Hassa am Start, hinter sich halten. Trotz des Titelgewinns war Hermann nicht ganz glücklich. „Im ersten Rennen lief alles perfekt mit einer Ausnahme. Wir hatten wieder das Problem, was die Leistung im oberen Drehzahlbereich betrifft. Aber wir werden daran arbeiten. Das erste Rennen war wirklich klasse, so wie wir uns das vorgestellt hatten. Das zweite Rennen war nicht optimal. Es gab beim Startprozedere unterschiedliche Informationen. Die waren missverständlich, bzw. teilweise nicht vorhanden mit dem Ergebnis, dass ich extrem gut gestartet bin. Meine Kollegen, die auf gleichem Niveau fahren, eben nicht. Die dachten, dass es eine Einführungsrunde gibt. Das ist schade, da wir auch nebeneinanderstanden.“
Die Junior Trophy hatte Julien Rehberg fest im Griff. Im ersten Rennen siegte Rehberg vor Kalus und Strobel, während im zweiten Heat Jan Noller und Justin Wichmann die weiteren Plätze belegten. Für Wichmann bedeute der dritte Platz den Titelgewinn in der Junior Trophy.
Redaktionsbüro Patrick Holzer