Vollak siegt zweimal in Zolder - Junioren stark unterwegs

Wie im vergangenen Jahr feierte Sebastian Vollak (Morts Racing Team) beim zweiten Saisonlauf des DMV BMW 318ti Cup in Zolder einen Doppelsieg. Im ersten Rennen war Leon Hoffmann (Hampl Motors Rennsport) ganz dicht dran, während Julien Rehberg (Hampl Motor Rennsport) im zweiten Heat knapp über elf Sekunden Rückstand hatte.
Sebastian Vollak muss sich mittlerweile richtig lang machen. Trotzdem zeigte der DMV BMW 318ti Cup Rekordmeister auch in Zolder seine Qualitäten. Mit der Pole, zwei Gesamtsiegen und einer schnellsten Rennrunde holte Vollak fast das Maximalergebnis. Der Routinier demonstrierte Stärke, auch wenn die Verfolger dicht dran waren. Die klebten dem späteren Sieger im Viererpack am Heck. Justin Wichmann (Smyrlis Racing), Julien Rehberg, Leon Hoffmann und Dennis Urgatz (Cerny Motorsport) ließen dem Spitzenreiter kaum Luft zum Durchatmen. „Das Rennen war sehr intensiv. Wir waren echt schnell vorne an der Spitze. Die Jungs hinter mir, gerade unsere Junioren, haben recht hart gepusht. Wir sind im Prinzip die ganze Zeit Qualifying Runden gefahren. Dementsprechend war es wirklich anstrengend vorne zu bleiben“, so Vollak. Es dauerte rund zehn Minuten, bis sich Vollak etwas befreien konnte. Kurz darauf gingen die Code 60 Flaggen raus. Da abzusehen war, dass es länger dauern würde, nutzte fast das komplette Feld die Zeit zum Pflichtstopp. Kaum war das Rennen nach 22 Minuten wieder frei gegeben, folgte die nächste Code 60. Sebastian Vollak beeindruckte das alles wenig. Je nach Überrundungsverkehr pendelte der Abstand auf den neuen Zweitplatzierten Leon Hoffmann zwischen 1,3 und zwei Sekunden hin und her. Am Ende trennten 1,817 Sekunden Platz eins und zwei. „Die lange Code 60 Phase hat das Rennen nicht beeinflusst, deshalb waren danach noch alle beisammen. Es war bis zur letzten Runde Vollgas. Ich freue mich riesig, dass wir das Rennen gewonnen haben“, erzählte Vollak.
Deutlicher war es im zweiten Rennen, wo Vollak einen Vorsprung von 11,170 Sekunden herausgefahren hatte. Trotz umgekehrter Startreihenfolge der ersten zehn lag Vollak bereits in der zweiten Runde auf Rang zwei. Tim Werner (RPT Racing), schon im ersten Rennen stark unterwegs, hielt sich drei Umläufe an der Spitze. Dann setzte sich Vollak davor. Und brachte gleich einigen Abstand zwischen sich und die Verfolger. Der Spitzenreiter stoppte spät und konnte auch danach seinen Vorsprung sicher verwalten. „Es war natürlich ein super Rennen. Ich hätte nicht gedacht, dass wir das mit den Strafsekunden heute schaffen, zumal Philipp Stahlschmidt ohne Strafsekunden starten konnte. Wäre er nicht ausgefallen, hätte er das Rennen vermutlich auch gewonnen“, berichtete der Sieger. Der angesprochene Philipp Stahlschmidt (Smyrlis Racing) hatte sich hinter Dennis Urgatz bis zu seinem Ausfall in der 16. Runde auf Position drei festgesetzt.

Podium eng umkämpft
Die Podiumsplätze waren vor allem zwischen zwei Teamkollegen eng umkämpft. Bis zum Schluss lieferte sich Leon Hoffmann im ersten Durchgang einen Zweikampf mit Julien Rehberg. Kevin Walter (Smyrlis Racing), der von Wichmann übernommen hatte, konnte nicht mehr ganz das Tempo der beiden Youngster mitgehen. Mit 0,3 Sekunden Abstand flogen die beiden Hampl Motors Rennsport Piloten über den Zielstrich. „Ich bin ganz zufrieden und hätte auch gerne den ersten Platz genommen. Das Rennen war schon sehr schwierig. Es wurde auch sehr warm im Auto. Aber für das erste Rennen ist das ein guter Auftakt“, so Leon Hoffmann. Julien Rehberg zeigte sich mit seinem Auftritt zufrieden: „Mit meinem neuen Teamkollegen Leon Hoffmann konnte ich das ganze Rennen auf Platz zwei und drei durchfahren. Wir hatten einige tolle Fights. Am Ende hat es nicht ganz gereicht, aber dafür starte ich morgen beim Reversed Grid einen Platz vor ihm. Ich denke, da habe ich auch gute Chancen auf die Top Drei.
Julien Rehberg sollte recht behalten. Diesmal hatte Rehberg, der das Ziel auf dem dritten Platz sah, die besseren Karten. Durch die Disqualifikation von Wichmann/Walter nach der Nachuntersuchung wurde es sogar Platz zwei vor Dennis Urgatz. Teamkollege Leon Hoffmann musste mit Rang vier Vorlieb nehmen. Rehberg war weitaus schneller nach vorne gekommen und setzte sich zunächst auf der fünften Gesamtposition fest. Die vor ihm fahrenden Wichmann/Walter schnappte sich der Youngster auf der Strecke, während es durch den Ausfall von Stahlschmidt bis auf Platz drei vor ging. Nach den Pflichtstopps fand sich Rehberg auf der vierten Position wieder. Dicht hinter Wichmann/Walter folgte die große Aufholjagd auf Dennis Urgatz. Der Zweitplatzierte hatte mit dem dichten Überrundungsverkehr zu kämpfen und dabei das Glück nicht unbedingt auf seiner Seite. Als sich Urgatz kurz vor Schluss einen Fehler erlaubte und durch das Kiesbett Ende Start und Ziel pflügte. Dadurch kamen Wichmann/Walter und Rehberg vorbei. Zumindest im Nachgang folgte für Urgatz mit dem Sprung auf Platz drei die Belohnung für die ansonsten klasse Leistung. Bereits am Vortag hatte der Pilot von Cerny Motorsport mit Platz fünf ein gutes Resultat eingefahren.

Actionreiche Rennen in Zolder
Nachdem Manuel Brinkmann (Hampl Motors Rennsport) in Hockenheim noch nicht am Start war, zeigte er in Zolder gleich eine gute Vorstellung. Im ersten Rennen sicherte sich Brinkmann, der in der Startphase kurz auf Platz vier gelegen hatte, souverän die sechste Gesamtposition. Der im Rennen vor ihm platzierte Tim Werner hatte wegen eines Code 60 Vergehens im Nachgang 25 Extrasekunden aufgedrückt bekommen, was ihn auf Rang zehn zurückwarf. Davon profitierten ebenso Peter Elkmann (Elkmann Racing), Henry Cerny (Cerny Motorsport), Hermann/Klinkhammer (KTW4Racing), die alle den Sprung in die Top 10 schafften. Besonders eng ging es zwischen Cerny und Hermann/Klinkhammer zu, wo 0,8 Sekunden den Ausschlag gaben.
Turbulent gestaltete sich der Start zum zweiten Rennen. Erst im dritten Versuch gelang der stehende Start wie gewünscht. Nach der langen Code 60 im ersten Rennen schienen alle im zweiten Durchgang nur darauf zu warten, dass die lila Flaggen erneut rausgingen. Dementsprechend zögerten viele Teams ihre Stopps lange hinaus. Am Ende blieb es bei einer Code 60 Phase, die allerdings außerhalb des Boxenstoppfensters lag. Polemann Tim Werner blieb einige Runden im Vorderfeld, musste sich dann aber auf der siebten Position einsortieren. Am Ende wurde es für Werner Gesamtrang acht und sein zweites Top 10 Ergebnis an diesem Wochenende. Rang fünf fuhr Leon Hoffmann ein, der diesmal nicht ganz den Anschluss an die vorderen Plätze fand. Nach dem Pflichthalt lief es für den erst 15jährigen besser und Hoffmann machte noch einige Positionen gut. Hinter dem Nachwuchstalent reihten sich Mika König (MK Motorsport) und Niklas Kalus (Morts Racing Team) ein. Hinter Werner komplettierten Brinkmann und Elkmann die besten Zehn.

Starke Junioren
Der DMV BMW 318ti Cup wird seinem guten Ruf als Talentschmiede weiter gerecht. Denn die jungen Nachwuchsfahrer zeigten in Zolder beeindruckende Leistungen. Im ersten Rennen siegte in der Juniorenwertung Leon Hoffmann vor Julien Rehberg und Justin Wichmann. Rehberg drehte im zweiten Durchgang den Spieß um und siegte vor Teamkollege Hoffmann. Platz drei holte diesmal Mika König. Auch die älteren Herrschaften der Gentlemen Wertung zeigten in Zolder starke Leistungen. Sowohl Henry Cerny, als auch Welf Hermann gelang der Einzug in die Top 10. Dritter wurde Lars Harbeck, der bei Cerny Motorsport spontan ins Cockpit geklettert war. Der Berliner platzierte sich im zweiten Rennen erneut auf der dritten Position bei den Gentlemen. Den Sieg holte sich abermals Henry Cerny, der mit 16,3 Sekunden Vorsprung Jörg Dümmler (Dümmler Motorsport) auf Platz zwei verwies.
Nach einer kurzen Pause steht für die die Piloten das nächste Rennen auf dem TT Circuit Assen an. Auf die schnellste Rennstrecke im Kalender geht es vom 2.-4. Juni.


Text Patrick Holzer / Bild Denis Petermamm